IPZV Trainer B – BESTANDEN
IPZV Trainer B – BESTANDEN
Immer noch unglaublich, ein “Mammut-Projekt” findet sein erfolgreiches Ende…, denn es ist amtlich, seit dem 11.April 2018 bin ich nun offiziell IPZV Trainer B – Islandpferdetrainer für den Breiten- und Leistungssport.
Warum der Trainerschein? Weil man sich beweisen muss? Weil man ein Geltungsbedürfnis hat und sich abheben will? Nein, für mich war es ein wichtiger Eckpunkt in unserem Hofkonzept, da es in Thüringen bisher keine Anlaufstelle gab, um Abzeichen bis Silber im Islandpferdebereich abzulegen. Die reiterliche Fortbildung ist damit sehr eingeschränkt und das wollte ich für meine Reiter gern ändern. Ich selbst musste für meine Abzeichen und Kurse viele Kilometer zu Höfen in Bayern, Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Brandenburg zurücklegen – ein enormer Aufwand. Nun mit der TrainerLizenz B und einigen IPZV Zusatzqualifikationen, ist es auf dem Hirtenhof Illsitz möglich, alle gewünschten Qualifikationen bis zu den Silber-Abzeichen zu absolvieren. Vielleicht erleichtert das dem ein oder anderen thüringer Isi-Reiter zukünftig den reiterlichen Ausbildungsweg, vielleicht auch bis zum IPZV-Trainer?! ?
Der Weg aus dem kleinen Illsitz in die weite Islandpferdewelt ? Hier in Thüringen sind wir schon eine kleine Hochburg für Islandpferde, im Vergleich mit anderen Höfen sind wir ein winzig kleiner Fleck voll plüschiger Pferde mit mittelmäßigem Material oder Vermögen… Und doch ist es gelungen, die Ausbildung zum IPZV Trainier B. Eine Qualifikation – weg vom Breitensport Trainer C – hin zur Leistungssport-Lizenz.
Danke an all jene, die mir den Anstoß gegeben haben, den Schritt zum Kurs doch zu wagen. Und danke an alle, die in der Zeit alles mögliche getan haben, damit der Hof zu Hause mit vollem Betrieb weiterlief. 3 Pferde im Gepäck ging es im Herbst 2015 zum Trainer-Kurs ins Boot-Camp Berlar. Mein mental etwas labiles Gangtalent Björgvin (der auch im Kurs für kleinere und größere Schreckmomente und Grenzerfahrungen im Pferdetausch gesorgt hat. Sein Spitzname eilte im in der zentralen Prüfung voraus…). Vonarneisti – der Allrounder für Springen und Dressur, der mittlerweile auch seinen Anteil am nächsten Trainer C in Thüringen hat. Und Gaeska – ein gutes Trainingspferd in Sachen Rennpass – gutes Vermögen gepaart mit zuviel Temperament – das Passpferdeproblem sollte mich bis zum Schluss in Atem halten.
3 Wochen Intensivkurs in Berlar – man denkt, die reale Welt existiert nicht mehr. Da scheint das abgeschlossene Studium in Pädagogik ein Klacks gewesen zu sein… Und doch geschafft, Klausuren geschrieben, Hausarbeiten ausgearbeitet, Referat abgehakt… Nächstes Ziel: Zentrale Prüfung!
Die stand dann ein halbes Jahr später im April 2016 an, unterstützt durch Julia ging es für 4 Tage wieder ins Hochsauerland. Die Vorbereitungen für die ZTP liefen suboptimal. Völlig ohne Vorwarnung fiel Björgvin mit Kolik und Magengeschwüren knapp zwei Wochen vor Prüfung aus. Die Behandlung stand nun im Vordergrund, die Prüfung eigentlich auf der Kippe. Sofort kam Hilfe durch Fredi und ihren tollen Fönix, der untrainierter Weise ganz schnell in einer Woche auf die Grundlagen in den Gangprüfungen vorbereitet werden musste und dann wirklich die Prüfung seines Lebens lief. Voni hatte sich nach seiner Sehenenverletzung am letzten Kurstag in dem halben Jahr wieder gut erholt und ich konnte ihn für Dressur mitnehmen. Springen haben wir verschoben – nicht noch eine Verletzung bitte. Mein Passreiten stagnierte zuhause, so dass ich in diesesm Prüfungsfach entschieden hatte, nicht anzutreten. Zu meiner Überraschung konnte ich alle angetretenen Prüfungsfächer abhacken und hatte nun nur noch Springen und Pass vor mir.
Um den Aufwand für die zentralen Prüfungen in Grenzen zu halten, wollte ich Pass und Springen auf einer ZTP angehen. Lange hat hierfür das passende Pferd gefehlt. Nachdem wir bei Ida im Laufe 2016/2017 mit dem Passtraining begonnen hatten und sie bereits recht schnell und motiviert unterwegs war, durfte ich Ida im Herbst 2017 mit auf den Kronshof für unseren ersten Versuch in der Passprüfung mitnehmen. Danke Lea für dein Vertrauen, dass du mir dein Stütchen mitgegeben hast. Auf dem Kronshof hatte ich Unterstützung durch meine liebe Mutti Johanna. Die 5 Tage waren gefüllt mit Trainingseinheiten für die Pferde, vielen Eindrücken von anderen Prüfungsritten und eben dem ganz normalen Wahnsinn einer zentralen Prüfung, nur etwas entspannter, da meine erst am letzten Tag lagen. Springen haben Voni und ich dann tatsächlich (trotz einem deutlichen Schnitzer über den Cavaletti und eher mäßigem Jagdgalopp) bestanden. Baumstämme springen macht Spaß ? Im Pass hat es leider nicht gereicht. Im Vergleich zu den anderen standen Ida uund ich da noch zu sehr am Anfang unseres Passer-Lebens. Und doch war auch dieser Prüfungsritt ganz wichtig für den weiteren Weg zum Trainer B.
Über den Winter, vor allem beim Misten hat man viel Zeit zum Denken. Das Pass-Thema beschäftigte mich ständig. Kurz nach Weihnachten fiel der Entschluss, sich im Berliner Raum einen älteren Passer anzuschauen, der Proberitt war einfach nur super. Ein untrainiertes Pferd, von der Koppel gepflückt und Pass mit Spaß und richtig Tempo! 5 Tage später holten wir Ölvir vom Gestüt Hollerbusch nach Illsitz. Und nun begann die Zeit des Zusammenfindens, des Fit-Machens, die Prüfung stand im April 2018 in Niedersachsen, Nähe Hamburg, an. Irgendwie hat sich dieser Prüfungszeitraum richtig angefühlt. Die liebe Begleitung von Nele auf der Autofahrt. Man hat viele Bekannte wieder getroffen, sich im Training noch den ein oder anderen Tipp und gute Korrekturen abgeholt, wieder viele interessante Ritte gesehen. Die Motivation und lieben Worte am Prüfungstag von allen daheim gebliebenen und den alten und neuen Bekannten vor Ort blieben im Hinterkopf. Ölvir war hoch motiviert und voll in seinem Element, wir konnte 2 gute Läufe liefern. Der Pferdetausch brachte noch einmal einiges ins Wanken, so dass es Bangen bis zum Schluss hieß. Doch es hat gereicht, das Prüfungsfach Pass geschafft!
Erstmal muss man das begreifen. 2,5 Jahre Arbeit und die Gedanken immer bei dieser Lizenz. Ein gewisser Zeitdruck, da Kurs und Prüfungsfächer nach 3 Jahren abgeschlossen sein müssen, sonst verfallen sie. Und immer das leidige Thema vom Pferdematerial, was dann doch nicht ganz reicht. Wenig Zeit fürs Training und viel Arbeit zu Hause. Immer noch unglaublich, ein “Mammut-Projekt” findet sein erfolgreiches Ende…, denn es ist amtlich, seit dem 11.April 2018 bin ich nun offiziell IPZV Trainer B – Islandpferdetrainer für den Breiten- und Leistungssport.
Danke von ganzem Herzen an alle, die in der ganzen Zeit motiviert, unterstützt und geholfen haben. Danke an meinen Mann, der sicherlich viele graue Haare in dieser Zeit bekommen hat, aber eigentlich immer der antreibende Part für mich war, nicht am Ende noch hinzuschmeißen. Und ein Danke an diese wunderbaren 6 Pferde, die mir jeden Fehler verziehen, immer leistungsbereit und motiviert waren und die auch in den harten Minuten von Zweifel und Frust der perfekte Ausgleich und bester Kumpel gewesen sind.